Jamaica - Geschichte & Kultur
Karibische Inseln

Jamaika: Geschichte & Kultur

Die ersten Bewohner Jamaikas waren die Taino-Indianer vom Stamm der Arawak, die aus dem heutigen Venezuela stammten, und ab 600 vor Christus das tropische Eiland besiedelten.

Im 15. Jahrhundert wurden sie wie viele andere Stämme auf den umliegenden Inseln von den kriegerischen Kariben bedrängt, ließen sich aber von den Invasoren nicht vertreiben. Nicht viel später, im Jahre 1494, betrat dann in der St. Ann’s Bay der erste Europäer die Insel: Christoph Kolumbus, der neue Eroberer mitbrachte: die Spanier, die im Jahre 1510 die erste Bastion auf Jamaika erbauten und zu einem wichtigen Handelsstützpunkt machten.

Es kam, wie es kommen musste: Denn auch die Briten hatten aus strategischen Gründen deutliches Interesse an der kleinen Karibikinsel. Und so landeten unter Admiral William Penn im Jahre 1655 englische Segelschiffe an der Stelle des heutigen Kingston. Nach kurzen und heftigen Kämpfen war die frühere europäische Invasionsmacht Jamaikas zurückgeschlagen, und ein Teil der verbliebenen Spanier floh nach Kuba. In der Hoffnung auf einen Aufstand hatten sie zuvor ihre Sklaven befreit und mit Waffen ausgestattet. Es folgten aber zunächst keine weiteren Kämpfe, da die ehemaligen Sklaven sich lieber ins unzugängliche Landesinnere zurückzogen, wo sie unter der Bezeichnung Maroons lebten.

Trotz der Kapitulation sammelte der letzte spanische Gouverneur Cristobal Arnaldo de Ysassi Guerillatruppen an der Nordküste und im Landesinneren. Zweimal erhielt er Unterstützung aus Kuba, musste aber nach Niederlagen gegen die englische Armee 1657 und 1658 endgültig aufgeben. Jamaika ging dann 1670 endgültig durch den Vertrag von Madrid an Großbritannien über. Die in der Plantagenwirtschaft erzeugten Güter machten die Insel schließlich über 150 Jahre lang zu einem wertvollen Besitztum der englischen Krone. In den ersten beiden Jahrzehnten nach der britischen Inbesitznahme waren die Insel und die neu gegründete Hauptstadt Port Royal jedoch vor allem Anlaufstelle und Stützpunkt für Freibeuter aus aller Herren Länder.

Easy Going und ein Joint

Die Kultur Jamaikas hat ihre Wurzeln in vielen Teilen der Welt. Die meisten Einwohner des karibischen Eilands sind Nachfahren der aus Westafrika verschleppten Sklaven, die sich im Laufe der Zeit mit Einwanderern aus Europa, Ostindien, China und Vorderasien vermischten. Die berühmte Art des Easy Going, die Leichtigkeit, mit den Problemen des Alltags fertig zu werden, ist zudem das bestimmende Kennzeichen der jamaikanischen Kultur. Natürlich dreht sich dabei alles um Musik, weshalb Tanzen ebenfalls ganz oben in der Rangliste der Einwohner steht. Es wird Sie nicht wundern, dass der Reggae, der durch Jamaikas Nationalhelden Bob Marley und andere Musiker weltweit zu einem Massenphänomen wurde, das zentrale Element ist. Diese Musikrichtung beeinflusst bis heute die internationale Pop- und Rock-’n‘-Roll-Musik.

Und wer an Jamaika und Reggae denkt, der denkt unwillkürlich auch an die so genannten Rastafaris mit ihren berühmten Dreadlocks, die im ehemaligen äthiopischen Kaiser Haile Selassie ihren Retter sehen und an die Erlösung durchs Kiffen glauben. Kiffen steht aber auch bei allen anderen Einwohnern hoch im Kurs, so dass wohl die Zahl derjenigen, die nicht Ganja bzw. Marihuana rauchen, deutlich in der Minderheit ist. Bis 1979 bildete deshalb der Anbau und Handel von Drogen ein Hauptbetätigungsfeld vieler Menschen. Seitdem dies verboten ist, hat sich die wirtschaftliche Situation verschärft, was den Jamaikaner aber nicht von seinem Joint abhalten kann. Doch den werden Sie zum Glück nicht brauchen, um sich die Tage und Nächte auf dieser herrlichen Insel schön zu träumen. Denn Jamaika ist schon in der Realität ein sprichwörtlich wahr gewordener Traumin der Karibik!

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