Karibische Inseln
Martinique: Essen & Trinken / Kulinarisches
Martinique wird gerne als „Insel für verwöhnte Gaumen“ oder als „kulinarisches Paradies“ bezeichnet. Kein Wunder, denn gutes Essen und Trinken nehmen hier eine ganz besondere Rolle ein.
So verbringen die Einheimischen viel Zeit, um auf den Wochenmärkten die richtigen Zutaten für ihre köstlichen Speisen zu finden. Im Vordergrund steht dabei die französische Küche mit starken afrikanischen Elementen. Aber auch Asien und Nordamerika haben ihre kulinarischen Spuren hinterlassen. Die Gerichte präsentieren sich auf dem tropischen Eiland in der Karibik sehr exotisch, abwechslungsreich und farbenfroh – langweilige Einheitskost hat keine Chance. Da macht sich eben schnell bemerkbar, dass viele der kreolischen Köche ihr Handwerk von der Pike auf gelernt und immer weiter verfeinert haben.
Selbstverständlich nutzen die Einwohner beim Essen den großen Reichtum an frischen Produkten, die ihnen die Insel zu bieten hat. Fisch und Meeresfrüchte spielen deshalb eine große Rolle in der kreolischen Gastronomie. Als Vorspeise sehr beliebt sind zum Beispiel Crabes farcis, mit püriertem Krebsfleisch, Avocado und diversen Gewürzen gefüllte Taschenkrebse, sowie Acras, marinierte Teigbällchen mit Stockfisch, Meeresfrüchten oder Gemüse. Die verschiedenen Fische aus dem Atlantik oder dem Karibischen Meer werden entweder gedünstet oder landen auf dem Grill. Es gibt sogar Weißwürste, die aus Fisch bestehen und nicht nur den Bayern unter Ihnen tatsächlich ein ganz neues Geschmackserlebnis bescheren.
Neben dem Meer steuert auch das Land viele Zutaten zum Essen bei wie Süßkartoffeln, Brotfrucht, Kochbananen und tropische Früchte. Sehr oft kommen zudem Fleischgerichte auf den Tisch. Unter Colombo de cabri oder Colombo de porc ist Ziegen- oder Schweinefleisch in scharfer indischer Sauce zu verstehen – das sollten Sie auf jeden Fall probieren. Oder ist Ihnen Geflügel lieber? Dann schlagen Sie am besten bei Poulet Créole zu, einem gebackenen oder gegrillten Huhn mit einer stark gewürzten Sauce. Auf Martinique handelt es sich dabei um ein populäres Nationalgericht. Wenn Sie es einmal gegessen haben, wissen Sie warum …
Sorbets aus tropischen Früchten
Um einen leckeren Nachtisch müssen Sie sich ebenfalls keine Sorgen machen. Blanc-Manger ist auf jeden Fall eine Sünde wert, denn das Dessert aus Kokosnuss und Vanillemilch mit Zimt und Muskatnuss begeistert durch sein exotisch-süßes Aroma. Sehr erfrischend sind die unterschiedlichen Sorbets, die aus den tropischen Fruchtsäften entstehen und entsprechend intensiv nach den jeweiligen Obstsorten schmecken.
Apropos Getränke: Neben den leckeren Fruchtsäften gehört Rum zum täglichen Leben auf Martinique, zumal er auf der französischen Antilleninsel dank eines speziellen Herstellungsverfahrens besonders gut schmeckt. Ob nun als Aperitif, Digestif oder zwischendurch – das hochprozentige Nationalgetränk ist allgegenwärtig. Dabei muss Rum aber nicht immer pur genossen werden. Als Spezialität gilt auf der Insel der so genannte T-Punch, bei dem etwas Rum mit dem Saft einer halben Limone und ein bisschen Zucker gemixt wird. Das schmeckt verboten gut, sodass viele Einheimische T-Punch gerne schon mal am Vormittag genießen.
Falls Sie aber trotzdem auf Ihr Bier nicht verzichten möchten, ist das auch kein Problem: In Lamentin wird der einheimische Gerstensaft namens Lorraine gebraut. Die Brauerei hat zudem die Lizenz, Heineken Bier und Pepsi Cola zu produzieren. Wenn Sie Urlaub auf Martinique machen, können Sie sich also nicht nur dank der traumhaften Strände und des guten Wetters bestens erholen, sondern sich auch kulinarisch nach Herzenslust verwöhnen lassen. Sie müssen ja nicht gleich auf die Waage steigen, wenn Sie wieder zu Hause sind.
Martinique: Entspannen und Ausgehen
Norden oder Süden – das ist hier die Frage. Denn bevor Sie entscheiden, in welcher Region Sie auf Martinique Urlaub machen, sollten Sie sich überlegen, wie Sie sich am besten erholen und den Alltag zu Hause vergessen können.
Brauchen Sie dazu Spaß und Ablenkung, oder bevorzugen Sie Ruhe und Gemütlichkeit? Während es im nördlichen Teil der Insel nämlich eher beschaulich zugeht, ist der Süden touristisch sehr gut erschlossen, und es herrscht dort entsprechend ein buntes Treiben. Orte wie Le François, Le Vauclin, Le Marin oder Sainte-Anne bieten alles, um auch nach Sonnenuntergang jede Menge Spaß zu haben. In Restaurants, Bars, Cafés und Nachtclubs können Sie den Tag in fröhlicher Runde beschließen.
Besonders quirlig und abwechslungsreich geht es in der Hauptstadt Fort-de-France im Südosten der Insel zu. Schließlich wollen sich hier nicht nur die Touristen, sondern auch viele der rund 100.000 Einwohner ins Nachtleben stürzen. So tummeln sich speziell in den Discos und Clubs zahlreiche einheimische junge Leute, um zu den Hits in den Charts zu tanzen und sich zu amüsieren. Falls Sie gerne Ihr Glück beim Roulette, Pokern oder Black Jack probieren möchten, kein Problem: Im Ortsteil Schoelcher gibt es ein schönes Casino, in dem Sie Ihrem Spieltrieb freien Lauf lassen können.
Traumhafte Strände, um die Seele baumeln zu lassen, gibt es sowohl im Norden als auch im Süden der Antillen-Insel. Hinzu kommen schöne Wellness-Ressorts, die alle Wünsche erfüllen. Ob nun innovative oder traditionelle ethnische Massage, Schönheitspflege für Gesicht und Körper oder Entspannungstechniken: Hier wird alles dafür getan, damit Sie Stress und Hektik vergessen und sich wieder frisch und erholt fühlen. Manche Spas bieten sogar Behandlungen für Teenager an, sodass die Schulferien noch erholsamer werden.
Hier geht es närrisch zu
Neben den permanenten Angeboten zur Unterhaltung gibt es auf dem tropischen Eiland in der Karibik das ganze Jahr über zahlreiche Feste, Konzerte und Veranstaltungen, um zusätzlich für Spaß zu sorgen. Ganz wichtig ist dabei der Karneval. Der kam zwar erst durch die katholischen Europäer auf die Kleinen Antillen, wobei die afrikanischen Sklaven aber Umzüge und Masken schon vorher aus ihren Religionen kannten. Inzwischen wird hier Fastnacht sehr turbulent und ausgelassen gefeiert – vor allem auf Martinique. Los geht der Trubel am Sonntag nach dem 6. Januar, am Aschermittwoch ist dann wie in Deutschland alles vorbei. Speziell in den letzten vier Tagen der närrischen Zeit ziehen die Menschen in bunten Kostümen Tag und Nacht durch die Straßen; verschiedene Orchester sorgen für Musik. Schließlich will König „Varval“, Hauptfigur des Karnevals und symbolisiert durch eine große Pappmaché-Figur, von seinen „Untertanen“ bestens unterhalten werden.
Falls Ihnen noch das passende Kostüm fehlt oder eine Shopping-Tour für Sie zum Entspannen einfach dazu gehört: Neben den zahlreichen Märkten auf den Straßen und Plätzen der Städte und Ortschaften wartet Martinique mit vielen Geschäften auf. Diese haben nicht nur Kleidung, sondern auch Web- und Flechtwaren, Keramik, kreolische Puppen, Gewürze, Rum, Blumen sowie lokale Kunst im Angebot. In Fort-de-France gibt es zudem kleine Boutiquen mit besonderen Produkten französischer Designer und das Kaufhaus Galeria La Fayette.
Bei dieser Auswahl brauchen Sie bestimmt nicht lange, um ein Souvenir zu finden – ob nun für sich oder die Lieben daheim. Doch etwas kann Ihnen ohnehin niemand mehr nehmen: Die Erinnerung an eine faszinierende Insel. Denn auf Martinique wird eben für jeden Geschmack etwas geboten!
Martinique
Voll tropischer Exotik wie ihre Nachbarinseln, gesäumt von traumhaften Stränden und umspült vom türkisblauen Meer, zugleich aber majestätisch wie keine andere: das ist Martinique.
So entfalten würdevolle Herrenhäuser inmitten gepflegter Zuckerrohr- und Bananenplantagen ihre alte Pracht, werden Alleen von Königspalmen gesäumt und die zahllosen blühenden Pflanzen machen dem alten indianischen Inselnamen „Madinina“ („Insel der Blumen“) alle Ehre. Daneben finden Sie uralte Rumdestillerien und Restaurants, die mit erlesenen Genüssen locken.Das Gezwitscher der Vögel, einige versprengte Wolken am morgendlichen Horizont, Segelschiffe, die sich im leichten Wellenschlag wiegen, und ein reich gedeckter Frühstückstisch im schneeweißen Sand sind die Momente, die Sie mit Sicherheit nicht so schnell vergessen werden. Zudem ist die Geschichte der karibischen Inseln auf Martinique so lebendig wie nirgends sonst: alte Bräuche wie bunte Trachten – die gesamte kreolische Lebensart wurde hier über Jahrhunderte hinweg gepflegt und verfeinert.Platz für magische Momente gibt es also auf dem gut 90 Kilometer langen und 30 Kilometer breiten Eiland, das zu den Kleinen Antillen gehört, reichlich. Und bestimmt wird Sie die hügelige Vulkaninsel mit den grünen Gärten sofort in ihren Bann ziehen. Denn warum sollte es Ihnen anders ergehen, als so vielen vor Ihnen. Lassen Sie sich überzeugen und besuchen Sie diesen weit entfernten und ganz anderen Teil der EU, das Martinique als französisches Übersee-Departement eben auch ist.Rund 400.000 Menschen leben hier – vorwiegend im Süden und im Westen, während der Norden vom dichten tropischen Regenwald sowie dem knapp 1.400 Meter hohen „Montagne Pelée“, dem „Kahlen Berg“, dominiert wird. Hauptort der Insel mit fast 90.000 Einwohnern ist Fort-de-France, das aber erst an Bedeutung gewann, nachdem ein Vulkanausbruch die ursprüngliche Hauptstadt Saint-Pierre vollständig zerstört hatte.
Schlendern Sie durch Martiniques bunte Märkte und malerische Bauerndörfer und tauchen Sie ein in die bewegte Geschichte dieser Trauminsel. Das Hochland mit seinen tropischen Wäldern wird Sie verzaubern, während der bunte Hafen von Fort-de-France mit seinen schattigen Plätzen zum Verweilen einlädt. Machen Sie einen Schnorchelausflug auf einem Katamaran oder fahren Sie über St. Luce zum Strand „Grande Anse des Salines“. Spazieren Sie entlang kleiner Buchten durch üppige, kontrastreiche Landschaften und vergessen Sie keinesfalls, dem wunderschönen Geburtsort von Napoleons erster Gemahlin Josephine Ihre Aufwartung zu machen. Denn dort finden Sie wunderschöne kreolische Villen, die eine wunderbare Sicht auf die Bucht von Thalémont bieten. Lassen Sie sich anschließend in den vorzüglichen Restaurants verwöhnen oder trinken Sie einen erfrischenden Cocktail bei Livemusik.
Wenn Ihnen der Sinn dann auf ein wenig Action und Abenteuer steht, dann sollten Sie die Insel auf eigene Faust erkunden. Leihen Sie sich einen Mietwagen und genießen Sie die mobile Freiheit auf dem gut ausgebauten Straßennetz. Oder setzen Sie mit den Fähren auf die Nachbarinseln St. Lucia, Dominica oder Guadeloupe über. Sie merken, der Tourismus spielt mit Sicherheit die wichtigste Rolle für die Wirtschaft Martiniques.
Aber auch die Landwirtschaft sowie die Rumindustrie sind bedeutsam und stellen gefragte Exportgüter her. So sind die bekanntesten Rum-Destillerien auf Martinique Sainte Marie und La Mauny, und nur etwa 5 Prozent des weltweit erhältlichen Rums werden nach den strengen Qualitätskriterien produziert, die von La Mauny aufgestellt werden. Kein Wunder, dass er zum Besten gehört, was die Karibik an Rum zu bieten hat. Und wenn Sie probieren wollen, ob das auch wirklich stimmt, dann gibt es nur Eines: Urlaub buchen und die majestätische Insel der Blumen mitten im Karibischen Meer besuchen – und zwar am besten so schnell wie möglich …
Kuba: Wetter
Es gibt viele gute Gründe, um nach Kuba zu reisen. Doch für alle, die im Urlaub garantiert Sonne pur genießen wollen, ist die größte Antillen-Insel die absolut richtige Wahl! Denn hier liegt die durchschnittliche Jahrestemperatur bei idealen 27 Grad.
Jahreszeiten, wie wir Europäer sie kennen, gibt es auf der herrlichen Insel nicht. Da sich Kuba in der Nähe des Äquators befindet und von warmen Meeren umgeben ist, können Sie sich von einem gemäßigten subtropischen Klima mit relativ konstanten Temperaturen so richtig verwöhnen lassen.
Bessere Wetteraussichten können Sie sich für einen Traumurlaub wohl nicht wünschen. Wenn Sie es so richtig heiß lieben, sollten Sie zwischen Mai und September Ihre Reise starten: Mit 30 bis 32 Grad am Tag ist es dann am wärmsten auf der Insel.
Von Herbst an wird es etwas kühler, wobei Sie beim Begriff ‚Herbst’ natürlich nicht an die verregneten und nebligen Monate in Deutschland denken dürfen. Im Gegenteil, denn den ganzen Herbst und Winter hindurch bis April erwarten Sie auf Kuba Tageswerte von 25 bis 27 Grad. Beste Voraussetzungen also für einen tollen Sonnenurlaub, der Sie das schlechte Wetter zu Hause schnell vergessen lässt.
Um Ihren Schlaf müssen Sie sich wegen der sommerlichen Temperaturen aber keine Sorgen machen, da es speziell in den Wintermonaten durch den aus den USA kommenden Nordwind angenehm abkühlt. Grundsätzlich liegen die Temperaturen im Südosten der Insel um 1 bis 2 Grad höher als im Westen, sodass das Wetter im Gebiet um die Stadt Santiago de Cuba als besonders tropisch zu bezeichnen ist. In der Provinz Havanna zeigt es sich dagegen etwas kontinentaler. Die Luftfeuchtigkeit wiederum ist im Norden normalerweise etwas höher als im Süden.
Im warmen Meer baden
Nicht nur die Temperaturen an Land machen Kuba das ganze Jahr über besuchenswert, auch im Wasser werden Sie sich immer rundum wohlfühlen: Unter 25 Grad sinkt das Thermometer fast nie, in den Sommermonaten werden sogar fast 30 Grad erreicht. Da wollen Sie das Meer bestimmt gar nicht mehr verlassen.
Vor der Hurrikansaison in der Karibik mit ihrem Höhepunkt im September ist allerdings auch Kuba nicht gefeit. Doch hier hat der Staat entsprechende Vorkehrungen getroffen. So werden Sie als Tourist immer bestens versorgt und – falls dies wirklich einmal notwendig sein sollte – in sicheren Hotels untergebracht, wo Sie nichts zu befürchten haben.
Wenn Sie also im Urlaub kein Risiko eingehen wollen, was das Wetter angeht, sind Sie auf Kuba genau richtig. Die Daheimgebliebenen werden Sie garantiert um Ihren frischen Teint beneiden, wenn Sie wieder zu Hause gelandet sein werden und vielleicht erneut bereits mit dem Gedanken eines weiteren Urlaubs auf der unvergleichlichen Antilleninsel in der Karibik spielen.
Kuba: Wassersport
Kubas Unterwasserwelt kann sich mit den vielgerühmten Tauchrevieren im Roten Meer oder an den Malediven messen – definitiv!
So machen reizvolle Tauchgebiete mit Höhlen, Grotten und Labyrinthen, weiten Canons und steil abfallenden Steilwänden die exotische Unterwasserwelt zu einem ganz besonderen Erlebnis. Korallenriffe auf einer Fläche von 3.400 km bieten Ihnen dabei eine atemberaubende Vielfalt an Meerestieren: 1.000 unterschiedliche Fischarten und 1.100 Arten von Krustentieren, außerdem 58 verschiedene Korallenarten, 160 Schwammsorten und 68 Gorgonienarten. Des Weiteren gibt es Meeresschildkröten, Haie, Rochen, Tümmler und sogar die vom Aussterben bedrohten Seekühe. Damit gehören Kubas Tauchgebiete zu den größten, reichsten und am besten erhaltenen weltweit.
Die interessanteste Unterwasserwelt finden Sie dabei in Cayo Largo und Varadero, während rund um die vorgelagerte Insel „Isla de la Juventud“ im Süden die perfekten Korallenriffe auf Sie warten.
Bei Varadero können Mutige sogar in eine spektakuläre Tropfsteinhöhle abtauchen. Außerdem hat hier mit dem „Marina Gaviota Dive Center“ eine der größten Tauchschulen des Landes ihren Sitz. Die umliegenden Innenriffe der einzelnen Cayos werden Sie hingegen mit faszinierenden Elchhorn-Korallengärten, einer riesigen Anzahl von Korallen-Schwarmfischen und den unterschiedlichsten Großfischarten verzaubern und gehören definitiv zum Besten, was Kuba zu bieten hat. Ob Riffhaie, Adlerrochen, Tarpons und Riesenzackis – Sie haben bei Ihren Tauchgängen exklusive Begleiter …
Aber auch bei den Stränden von Santa Lucia und Guardalavarca (beide an der östlichen Nordküste) sind die Tauchgründe sehr abwechslungsreich. Hier finden Sie zudem diverse Wasserskicenter und diverse Ausleihstationen. Die Surfer unter Ihnen sind dagegen im Tauchparadies rund um Varadero am besten aufgehoben. Überhaupt eignet sich dieser Ort östlich von Havanna perfekt für alle Wassersportarten. Bootsausflüge mit einem Segler oder einem Katamaran sind hier ein unvergessliches Abenteuer, insbesondere, wenn Sie abends nach einem herrlich entspannten Tag genüsslich dem karibischen Sonnenuntergang entgegen schippern und ihn in seiner ganzen Pracht mit einem leckeren Cocktail in der Hand bewundern. Und auch sonst tut sich viel auf der größten Insel der Karibik zum Wohle der Touristen: So werden viele Häfen zu Marinas ausgebaut, die bislang für Urlauber und gewöhnliche Einheimische gesperrt waren.
Problemlos können Sie mittlerweile Segelyachten für Törns rund um die Insel chartern. An den Stränden aller größeren Touristenzentren, insbesondere auf der Landzunge Varadero, gibt es darüber hinaus Wassersport-Basen, die Segelboote, Katamarane, Kajaks, Jetskis und Surfbretter ausleihen. Dort bietet man zudem Segel- und Surfunterricht sowie Wasserski-Kurse an.
Der alte Mann und das Meer …
Was wäre Wassersport ohne Angeln oder Hochseefischen? Mit Sicherheit unvollständig – und zwar gerade auf Kuba! Denn nicht zuletzt der Fischreichtum in der Straße von Florida war es, der Hemingway bewog, sich auf der herrlichen Insel niederzulassen. Er selbst ernannte sich zum Kubaner und ließ sich sogar mit Castro beim Angeln fotografieren. Vor allem die Jagd auf den weißen und den blauen Marlin hatten es ihm angetan, die im Frühjahr und im Sommer durch die Nordkaribik ziehen.
Auch Sie können sich nun einmal wie der berühmte Autor fühlen, denn Hochseeangeltouren sind dieser Tage wieder von verschiedenen Yachthäfen und Stränden aus möglich. Einmal im Jahr findet auf Cayo Largo sogar ein Angelwettbewerb um die internationale Marlin-Meisterschaft statt. Selbst wenn Sie dann nicht zu den Gewinnern gehören sollten, halten Sie es olympisch: Dabei sein ist alles … Und ein unvergessliches Abenteuer ist es allemal!
Kuba: Strände
„Das ist wohl der schönste Fleck der Erde, den Menschenaugen je gesehen haben“, soll Christoph Kolumbus ausgerufen haben, als er 1492 seinen Fuß auf Kuba setzte.
Kein Wunder, denn noch heute finden Sie hier wie einst der große Seefahrer weiß schimmernde Strände aus Korallenkalk, die sanft zum Meer hin abfallen und von wogenden Palmen beschattet sind. Zudem sind die kubanischen Strände berühmt für die unterschiedlichsten Farben ihres feinkörnigen Sandes – vom blendenden Weiß in Varadero über das glitzernde Gold in Holguins Guardalavaca bis hin zum markanten Schwarz in der Duaba-Bucht in der Nähe von Baracoa.
Atemberaubende Klippen und Kalksteinformationen rahmen zudem die Strände in den höheren Teilen entlang der kubanischen Küste ein, während üppige Mangrovengesträucher entlang der tiefer gelegenen Küste zu finden sind. Darüber hinaus gibt es die Traumstrände der zahllosen Cayos, der kleinen küstennahen Inselchen. Das gesamte Land bietet also den Sonnenanbetern unter Ihnen über 300 wunderschöne, naturbelassene Strände.
Dank des warmen, subtropischen Klimas in Kuba kann das ganze Jahr über im meist ruhigen, klaren Wasser geschwommen und getaucht werden. Am berühmtesten ist natürlich der Varadero-Strand mit 20 Kilometern unberührtem weißen Sand und ruhigem türkis-farbenen Wasser, der auf der Halbinsel Hicacos, 120 Kilometer von Havanna entfernt liegt. Bevor in den 20er-Jahren amerikanische Millionäre die Freizeitqualitäten des Strandes entdeckten, hatte er Jahrhunderte zuvor lediglich Piraten Unterschlupf geboten …
Von den malerischen Dünen der Playa Pilar wurde hingegen Ernest Hemingway verzaubert, die Sie an der Cayo Guillermo auf der wunderschönen Inselgruppe Jardines del Rey finden. Auch Cayo Coco ist Teil der auf Deutsch „Gärten des Königs“ genannten Inselkette, die sich über 600 Kilometer an Kubas Nordküste erstreckt. Daran, dass sie während des Kalten Krieges zeitweise Luftwaffenstützpunkt der Sowjets war, erinnert heute nichts mehr.
Heute ist die Inselkette vor allem das Ziel von Tauchern, die wegen des vorgelagerten Korallenriffs kommen, das nach dem Great Barrier Reef in Australien weltweit das zweitgrößte ist. Auch Surfer schätzen die Insel in der Karibik, über die vom Atlantik zuverlässig ein Lüftchen herüberweht. Und wer als Sport doch eher bloß Sonnenbaden bevorzugt, kommt an den weißen Stränden ebenfalls voll auf seine Kosten.
Mit Oldtimern am Strand
Doch Kubas Strandparadiese wären unvollständig, würde man nicht die südlich von Trinidad gelegene Bucht von Ancón erwähnen, die für viele den schönsten Strand an der südlichen Küste der größten aller Antilleninseln besitzt. Hier geht auf spektakuläre Weise der funkelnde weiße Sand in glitzerndes blaues Karibikwasser über. Einfach nur ein Traum!
Die Playas del Este, die Strände im Osten Havannas, sind am Wochenende und in den Ferien wiederum eines der liebsten Ausflugsziele für die Habaneros. Vielleicht haben Sie die Gelegenheit, einfach einmal mitzufahren: Die halbe Stunde Autofahrt legen Sie in Oldtimern zurück, die dann äußerst fotogen am Meeresrand parken. Die insgesamt vier Strände bieten zudem Postkartenidylle der Karibik in Perfektion: Ein Sand wie Puderzucker, sanft im Wind sich wiegende Palmen und ein grünblau schattiertes Meer.
Es gibt Einsamkeit für den, der sie sucht, und trotzdem noch alle wichtigen Annehmlichkeiten wie Imbissstände und Bars. Wer in das Leben der Kubaner eintauchen will, Lust auf einen Plausch oder eine Runde Beachvolleyball hat, der ist hier genau richtig. Für welchen Strand Sie sich auch immer entscheiden werden, Ihre Wahl werden Sie mit Sicherheit nicht bereuen!
Kuba: Sehenswürdigkeiten
Der Tourismus auf Kuba ist noch relativ jung. War die herrliche Antilleninsel in der Karibik aufgrund ihrer bewegten politischen Geschichte für Urlauber Mitte des letzten Jahrhunderts kaum zugänglich, so wachsen die Besucherzahlen mit den politischen Reformen und der schrittweisen Öffnung des Landes seit den 1990er-Jahren stetig.
Und das ist gut so, denn abseits der Bade-Hochburgen Varadero und Holguin bietet Kuba sehr viel mehr als „nur“ Strände und perfekte Erholung. Auf keiner Kuba-Reise sollte jedenfalls die Hauptstadt Havanna fehlen. Erleben Sie die 2 Millionen-Metropole hautnah und mit all ihren Gegensätzen: halb verfallenen Häusern, die neben ehemaligen Prunkbauten stehen und von Havannas ungeheuer eindrucksvollem und äußerst reichem Stadtbild zeugen. Erleben Sie, wie alte Herrenhäuser von ehemaligen Plantagenbesitzern, kleine Paläste und stattliche Regierungsgebäude teilweise mühevoll restauriert werden und den alten Glanz teilweise wieder aufleben lassen.
Die wohl bekannteste Straße Havannas ist aber selbstredend die fünf Kilometer lange Uferpromenade Malecón. Hier gilt: sehen und gesehen werden. Vor allem abends ist der Malecón ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen. Hier, entlang der Promenade, und in den engen Gassen der Altstadt prägen dabei die für Kuba typischen amerikanischen Oldtimer das Straßenbild. Lassen Sie sich doch einfach in den herausgeputzten Straßenkreuzern durch die Hauptstadt chauffieren. Es macht einen Heidenspaß!
Genauso wie der Besuch im Stadtviertel „La Habana Vieja“, das völlig zu Recht UNESCO-Weltkulturerbe ist. Nach einem Spaziergang durch die quirligen Gassen müssen Sie nicht einmal ein Anhänger Hemingways sein, um sich einen Daiquiry oder Margerita in den beiden Lieblingsbars des Dichters schmecken zu lassen. „Meinen Mojito in der Bodeguita del Medio und meinen Daiquiri im Floridita“ pflegte nämlich Hemingway einst zu sagen, der heute noch als Bronzefigur im Floridita an seinem Stammplatz verewigt ist und 20 Jahre auf Kuba verbrachte.
Nach den erfrischenden Cocktails lässt sich dann der Abend im größten Nachtclub der Welt verbringen: Das „Tropicana“ begeistert bereits seit 1931 mit seinen farbenfrohen Tanz- und Varietéaufführungen der über 200 Tänzerinnen und Tänzer.
Tabak, Zigarren und Rum
Wer mehr über eines der bekanntesten Produkte Kubas lernen möchte, der ist in der Provinz Pinar del Rio im Westen der Insel richtig. So wird die Region Vuelta Abajo von Kennern als die beste Tabakanbauregion Kubas, wenn nicht sogar weltweit, bezeichnet. Hier können Sie den Anbau des Tabaks sowie die Verarbeitung zu den berühmten kubanischen Zigarren ganz genau nachvollziehen. Von Oktober bis Dezember wachsen die Tabakpflanzen heran, um dann von Dezember bis Februar geerntet zu werden. In speziellen Schuppen werden die Blätter zunächst getrocknet, bevor sie in den Tabakfabriken weiterverarbeitet werden. Diese befinden sich sowohl in Pinar del Rio als auch in Havanna und sind teilweise zur Besichtigung frei gegeben.
Im Vinales Tal, rund 20 Minuten östlich von Pinar del Rio, prägt der Tabakanbau ebenfalls das Landschaftsbild. Ein Abstecher in das malerische Tal lohnt sich allein wegen des einmaligen Farbenspiels der Umgebung. Hier werden rote Böden am Rande des Tals von tiefgrünen Bergen gesäumt. Majestätische Palmen und kleine reetgedeckte Trockenschuppen machen das Gebiet zu einem Eldorado für Landschaftsfotografen!
Nicht verpassen sollten Sie zudem das kleine Städtchen Trinidad an der Südküste Kubas. Holprige Kopfsteinpflaster führen durch die Altstadt, die seit 1988 zum Weltkulturerbe zählt. Kleine, kunterbunte Häuser im Kolonialstil machen dabei den ganz besonderen Charme Trinidads aus. Hier geht es so richtig entspannt zu: Kubaner in Schaukelstühlen, die das Treiben in den Gassen beobachten, Esel- oder Pferdegespanne, die Waren transportieren und Cafés, die in schattigen Innenhöfen zum Verweilen einladen.
Rund 100 Kilometer landeinwärts von Trinidad befindet sich die „Che Guevara-Hauptstadt“ Kubas: Santa Clara. Eine überlebensgroße Bronzestatue ziert das Mausoleum mit den sterblichen Überresten des schönen Revolutionärs. Im angeschlossenen Museum können Sie mehr über das Leben Che Guevaras erfahren.
Auf den Spuren der Revolution lässt sich zudem in Santiago de Cuba wandeln. Hier verkündete Fidel Castro 1959 den Sieg seiner Guerillakämpfer. Im Museum der ehemaligen Moncada-Kaserne wird die Geschichte der Revolution dargestellt. Und nach dieser Reminiszenz an eines der blutigen Kapitel Kubas lässt es sich abends vielleicht noch viel wohliger, mit Sicherheit aber viel friedlicher entspannen – bei einem Cocktail und eventuell sogar einer Havanna …
Kuba: Natur & Tierwelt
Umweltschutz wird auf Kuba groß geschrieben – und das kommt einer Flora und Fauna zugute, die sich auf dieser tropischen Insel besonders reichhaltig präsentiert. So wurden auf dem grünen Eiland etwa 8.000 Pflanzenarten gezählt.
Die Tierwelt zeigt sich sogar noch vielseitiger: Mehr als 15.500 Arten, darunter 950 Fisch-, 850 Schmetterlings-, 350 Vogel- und 120 Reptilienarten leben auf der bekanntesten Insel der Großen Antillen in der Karibik. Hinzu kommen über 42 verschiedene Säugetiere. Da kann nun wirklich kein Zoo mithalten, zumal Sie die Tiere hier in ihrer ureigenen Umgebung beobachten können – ein unvergessliches Erlebnis!
Zudem brauchen Sie sich gar keine Sorgen zu machen, welchem Lebewesen Sie dort begegnen, denn abgesehen von Moskitos sind weder Flora noch Fauna für den Menschen gefährlich. So gibt es Krokodile lediglich in wenigen Reservaten und in Zuchtstationen auf der Halbinsel Zapata. Selbst die dort im Meer lebenden Haie gelten den Menschen gegenüber als nicht aggressiv, sodass Sie beim Tauchen nur die übliche Vorsicht gegenüber maritimen Kreaturen walten lassen sollten.
Was besonders interessant ist: Zum Teil können Sie Tiere und Pflanzen sehen, die es tatsächlich nur auf Kubagibt oder ausgesprochen selten vorkommen, wie den Mini-Kolibri Zunzun oder den kleinsten Frosch der Welt.
Sie sollten sich also auf jeden Fall auf eine Entdeckungsreise durch die kubanische Natur begeben. Schon die abwechslungsreiche Landschaft der Insel, die sich durch weite Ebenen und einige Berghügel auszeichnet, wird Sie begeistern. Als höchster Berg erhebt sich mit knapp 2.000 Metern majestätisch der Pico Turquino in der Sierra Maestra im äußersten Südosten der Insel. Im Westen befindet sich die Gebirgskette Cordillera de Guaniguanico, die bis 653 Meter in die Höhe ragt. Ansonsten dürfen Sie sich auf weite, saftig-grüne Ebenen mit bis zu 40 Meter hohen Königspalmen oder leuchtend roten Flammenbäumen freuen. Riesige Tabak-, Zuckerrohr- und Kaffeeplantagen ergänzen das schöne Landschaftsbild.
Zu den idyllischsten Revieren für Naturfreunde zählt der Nationalpark Alejandro de Humboldt im Osten Kubas. Der deutsche Forscher reiste zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf die Insel und erkannte als einer der ersten die große Bedeutung der dortigen Tier- und Pflanzenwelt. Deshalb wurde der rund 70.000 Hektar große Nationalpark, den auch die UNESCO gelistet hat, nach ihm benannt. Schließlich gibt es dort Mangroven- und Bergregenwälder, in denen etwa 1.300 Pflanzenarten vertreten sind. Das Gebiet um Baracoa lockt dabei mit weitläufigen Kakao-, Kaffee-, Kokospalmen- und Bananenplantagen viele Besucher an.
Eldorado für Orchideen-Liebhaber
Beliebt bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen ist der Baconao-Park in der Nähe der Stadt Santiago de Cuba. Wenn Sie einmal dort waren, wissen Sie warum, denn dank seiner üppigen und abwechslungsreichen Vegetation wurde er von der UNESCO ebenfalls zum Weltnaturerbe erklärt. Außerdem befinden sich auf dem grünen Gelände unter anderem ein botanischer Garten und ein großes Aquarium mit allen erdenklichen Meeresbewohnern.
Falls es etwas abenteuerlicher sein darf, sollten Sie unbedingt der Zapata-Halbinsel einen Besuch abstatten. In dem dortigen Montemar Naturpark, dem größten zusammenhängenden Feuchtgebiet der Karibik, können Sie zahlreiche Wasservögel, Säugetiere, Reptilien und Amphibien in der freien Natur erleben. Freunde von Orchideen wiederum müssen auf jeden Fall in die Bergregion Soroa fahren, die sich auf halbem Weg zwischen Havanna und Pinar del Rio befindet. Im berühmten Orchideen-Garten wachsen 700 verschiedene Arten dieser wunderschönen Blumen, von denen es rund 250 nur auf Kuba gibt. Falls es Ihnen bei der Besichtigung zu warm werden sollte, können Sie gleich eine kalte Dusche im Wasserfall von Soroa nehmen. Eine Erfrischung mitten in der Natur, wie sie schöner nicht sein kann.
Kuba ist also nicht nur ein perfektes Reiseziel für alle Standurlauber und Sonnenanbeter, sondern auch für Naturfreunde und Tierliebhaber. Die Insel hat viele Gesichter, die einen Urlaub der besonderen Art garantieren. Probieren Sie es am besten selbst einmal aus!
Kuba: Karte
Führt Sie Ihr Traumurlaub auf die Antilleninsel in der Karibik, dürfen geeignete Karten nicht fehlen – vorausgesetzt, Sie wollen das faszinierende karibische Eiland genauer erkunden und nicht nur im Hotel oder Resort entspannen.
Denn oftmals lässt die Beschilderung auf Kuba zu wünschen übrig – vorherige Planung ist deshalb auf jeden Fall angebracht! Ob nun auf der Suche nach Landkarten oder nach Autokarten für den Mietwagenausflug, nach Wanderkarten oder Karten zur Hauptstadt Havanna oder dem kolonialen Santiago de Cuba: Hier finden Sie mit Sicherheit alles, was Sie benötigen.
Selbstverständlich dürfen an dieser Stelle die wichtigsten Reiseführer nicht fehlen. Stöbern Sie einfach ein wenig, und lassen sich von den verschiedenen Titeln und Inhalten inspirieren. Anregungen für Ihren Kuba Urlaub finden Sie hier bestimmt mehr als genug!
Karte von Kuba
Lage von Kuba in der Karibik
Kuba: Geschichte & Kultur
Bereits um 2000 v. Chr. wurde die größte Insel der Karibik von verschiedenen Indianerstämmen besiedelt, den Ciboney, Guanahatabey und Taino. Diese bauten Nahrungsmittel an, die bis auf den heutigen Tag genutzt werden – nämlich Maniok, Süßkartoffeln und Tabak.
Erhalten geblieben ist die indianische Vergangenheit zudem in zahlreichen Ortsnamen und einigen Wörtern der regionalen Sprache. Die spanische Geschichte Kubas begann allerdings erst sehr viel später – 1492, als Kolumbus die Insel entdeckte. Ca. zwei Jahrzehnte später kolonialisierten dann die neuen Herren aus dem fernen Europa die Insel – mit den bekannten verheerenden Auswirkungen für die indianische Bevölkerung. Rohstoffe wie Gold und Holz sowie Kaffee und Zucker wurden schließlich mit Hilfe von Sklavenarbeit ausgebeutet. Der Hafen Havannas am Golf von Mexiko diente dabei als gewaltiger Stützpunkt im Transatlantikhandel.
Während schließlich im 19. Jahrhundert das Interesse der USA an Kuba aufgrund der strategisch günstigen Lage stieg, wuchsen auf Kuba die ersten Unabhängigkeitsbestrebungen. Bekanntester Verfechter eines souveränen Staates war der Schriftsteller und spätere Volksheld José Marti. Ein von ihm geführter Angriff wurde jedoch 1865 von den spanischen Truppen niedergeschlagen. Gut 30 Jahre später gewährten die Kolonialherren zwar weitgehende Selbstbestimmung, aber die Einwohner strebten nach völliger Unabhängigkeit. Die Kämpfe wurden fortgesetzt, bis sich schließlich die USA in den Konflikt einschalteten und Kuba eroberten.
Doch auch die nordamerikanischen Besatzer gewährten dem Inselstaat keine Autonomie, sondern nutzten die wirtschaftliche und politische Abhängigkeit des Karibikstaates aus. So räumte die 1902 ausgerufene kubanische Verfassung den USA das Recht auf einen militärischen Einsatz ein, falls diese ihre Interessen gefährdet sehen sollten. Auch das bis heute umstrittene Militärgebiet Guantánamo wird im sogenannten „Platt-Amendment“ in der Verfassung verankert.
Die nächsten Jahrzehnte wurden nun von zwei Diktatoren geprägt: General Gerardo Machado, der von 1925 bis 1933 Kuba als Alleinherrscher anführte, und Batista, einem Offizier, der ihm nach einem Generalstreik nachfolgte. Nach einigen Machtwechseln bildete im Jahre 1952 wiederum Batista eine autoritäre Regierung, die keinerlei Aktivitäten der Opposition zuließ. Zu diesem Zeitpunkt trat erstmals der Rechtsanwalt Fidel Castro in Erscheinung, der Batista des Putsches anklagte. Als die Klage vom Obersten Gerichtshof abgewiesen wurde, kündigte Castro den gewaltsamen Kampf gegen das Batista-Regime an. Er gründete die Bewegung des 26. Juli (M 26-7), die als Guerillatruppe einen Anschlag auf die Moncada-Kaserne in Santiago verübte. Nach seiner zweijährigen Haft ging er ins Exil und kehrte 1956 mit einer Gruppe von 82 Guerillakämpfern zurück, zu denen auch Che Guevara und sein Bruder Raúl zählen, und erreichte 1959 den Sturz Batistas und den Sieg der Revolution. Castro ernannte sich sodann zum Regierungschef. Anhänger Batistas wurden beseitigt und Großgrundbesitzer enteignet, was vor allem zahlreiche US-Landeigentümer betraf. Die enormen Differenzen sollten aus dem bis heute gültigen Handelsembargo resultieren.
Die gleichzeitige Annäherung an die Sowjetunion brachte Kuba in das Spannungsfeld der Supermächte, das mit der Stationierung von sowjetischen Atomraketen auf der Insel und der weltweiten Angst vor einem Atomkrieg in der sogenannten „Kuba- Krise“ im Oktober 1962 gipfelte. Als die Sowjetstaaten als Haupthandelspartner nach dem Zusammenbruch des Ostblocks in den 1990er-Jahren wegfielen, kollabierte die kubanische Wirtschaft. Reformen und Zugeständnisse im privaten Sektor, wie etwa die „Casa Particulares“, kleine Privatunterkünfte, sowie die Einführung einer zweiten Währung, des „Peso Convertible“, sowie der Ausbau des Tourismus und der Deviseneinkünfte, gaben der Wirtschaft Mitte der 90er-Jahre etwas Aufschwung. Seit 2008 steht Raúl Castro, der Bruder Fidels an der Spitze des autoritär regierten Staates.
Heiße Rhythmen, begnadete Tänzer, qualitätvolle Literatur und temperamentvoller Karneval – Kuba bietet (fast) alles!
Neben dem allgegenwärtigen Sozialismus verbinden vor allem Urlauber mit der herrlichen Insel in der Karibik noch ganz andere Dinge – und das vollkommen zu Recht! So sind Musik und Tanz quasi zu Synonymen Kubas geworden. Viele große Tänze Lateinamerikas wie der Son Cubano, der Bolero, die Rumba, der Mambo, der Cha Cha Cha und natürlich die Salsa haben ihre Wurzeln auf der Zuckerinsel und leben hier bis heute fort.
Aber auch die Literatur spielt auf der Antilleninsel eine große Rolle und gibt Einblicke in die karibische Mentalität. Jede Woche treffen sich nämlich Literaturbegeisterte aus allen Berufsgruppen in ihren örtlichen Kulturhäusern, um sich gegenseitig ihre Werke vorzutragen, Gedichte zu zitieren und anschließend darüber zu diskutieren. Der wohl bekannteste Schriftsteller, den man mit Kuba verbindet, ist allerdings der Amerikaner Ernest Hemingway, der für zwei Jahrzehnte auf Kuba lebte.
Darüber hinaus locken noch viele weitere künstlerische Veranstaltungen wie das Ballettfestival, die Biennale für plastische Künste und das lateinamerikanische Musik- und Filmfestival. Alljährlich im Dezember findet in der Hauptstadt zudem das „Festival Internacional del Nuevo Cine Latinoamericano“ statt. Es ist das wichtigste Filmfestival Lateinamerikas und zieht Filmfans aus der ganzen Welt sowie in den letzten Jahren zunehmend selbst die großen Stars aus Hollywood an.
Und natürlich darf der Karneval nicht fehlen, der im Februar gefeiert wird und auf die Zeiten der Sklaverei zurückgeht. So wählten einst die einzelnen afrikanischen Völker, die als Sklaven nach Kuba gebracht worden waren, alle vier Jahre ihren ‚König’ und zogen in farbenprächtigen Kostümen singend, trommelnd und tanzend durch die Straßen. Bald wurden Vereine gebildet, die „comparsas“. Da sich die Festzüge sehr von den religiösen Festen der Weißen unterschieden, zogen sie viele Schaulustige an. Im 19. Jahrhundert entstanden dann Gegenumzüge der Weißen. Als es schließlich zu Konflikten zwischen den einzelnen Gruppen kam, wurden die Festlichkeiten der Farbigen verboten. Nach der Revolution 1969 wurde dann der Karneval von der Regierung in den Juli verlegt, um die wichtige Zuckerrohrernte nicht zu gefährden. Nachdem er sogar eine Zeit lang aus wirtschaftlichen Gründen ganz verboten wurde, führte man ihn 1996 als Anreiz für Touristen wieder ein und verlegte ihn 1999 wieder in seine ursprüngliche Zeit im Februar. Und genau dann können Sie dieses außerordentliche Spektakel besuchen und die Gelegenheit nutzen, die wechselvolle Geschichte und die faszinierende Kultur der Insel kennen zu lernen!